Universum Kleinstadt

Die Stadt Zug und ihre Untertanen im Spiegel der Protokolle von Stadtrat und Gemeinde (1471-1798)

Zwischen 1471 und 1798 wurden von Rat und Bürgerversammlung der Stadt Zug über 80'000 Geschäfte verhandelt und protokolliert. Jedes einzelne zeigt eine Facette des Alltagslebens der Stadtbürger und ihrer Untertanen. In einem schweizweit einzigartigen Projekt erstellte das Staatsarchiv Zug zu sämtlichen Protokolleinträgen inhaltliche Zusammenfassungen und speiste diese in eine Datenbank ein. Dank Volltextsuche öffnet sich nun ein aussergewöhnliches, bislang nicht systematisch verwendbares Quellenkorpus.

Die vorliegende Publikation verfolgt einen mikrogeschichtlichen Ansatz und wirft Schlaglichter auf die Lebensverhältnisse unterschiedlicher Menschen in einer kleinstädtischen Gesellschaft. Nur teilweise alphabetisiert, war diese auf ein Nebeneinander schriftlicher und mündlicher Informationsvermittlung angewiesen. Zentral für den städtischen Rat waren der sorgsame Umgang mit den Ressourcen und Privilegien der Bürgerschaft sowie der Erhalt des sozialen Friedens - auch in den Vogteien, wo es zu einer wechselseitigen Verflechtung der städtischen Obrigkeit und der kommunal organisierten Untertanen kam. Bürgern und Untertanen gemein war eine erstaunlich grosse Zahl von öffentlichen Anlässen und Ereignissen, die den noch weitgehend von der Natur geprägten Jahreslauf rhythmisierten. Von der Teilhabe an dieser Agenda weitgehend und vom sogenannten Burgernutzen gänzlich ausgeschlossen waren Hinter- und Beisassen sowie Arme und Fremde.

"Universum Kleinstadt" eröffnet neue Aspekte der Zuger Geschichte und veranschaulicht exemplarisch die Möglichkeiten der digitalen Geisteswissenschaften.

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